Pfingstquack in Ruppertsweiler

In der Ruppertsweilerer Dorfchronik, die 1989 von Emil Guth verfasst wurde, ist erwähnt, dass bereits im Jahr 1938 von dem damaligen „Pfingst-Quack“ ein Film durch die Gaufilmstelle Pfalz gedreht wurde.

Dies zeigt die lange Tradition hinter diesem Brauch, der bis heute in Ruppertsweiler, von Kindern und Jugendlichen gepflegt wird. Seit Anfang der 1990er Jahre schon führt die Jugendfeuerwehr den jährlichen Brauch am Pfingstwochenende durch. Seit 2023 ist auch die Bambinifeuerwehr mit dabei.

Wo kommt der Brauch her?

Der genaue Ursprung ist leider bis heute nicht geklärt. Bekannt ist jedoch, dass der Pfingstquack ¹hauptsächlich in der Pfalz, Saarland und Elsass als sogenannter Heischebrauch² von Kindern und Jugendlichen schon seit über 100 Jahren durchgeführt wird.

Man vermute das der Begriff „Quack“ für einen jungen Vogel steht, der als Symbol für den nahenden Sommer herumgetragen wird. Zudem finden sich Anteile eines Narrenbrauchtums, wobei der Narrenkönig (Quack) entsprechend verehrt wird.

Beim „Quack“ selbst handelt es sich oft um ein neues oder junges Mitglied der Gruppe, welches mit Buchen und Birkenzweigen geschmückt wird. Die Zweige werden zusammen mit den so genannten „Ginster-Bremmen“ zu einem „Kostüm“ gebunden. Der gesamte Körper wird verhüllt, so dass die Person nicht mehr zu erkennen ist. Auch eine Kopfbedeckung aus Blumen und weiteren Zweigen gehört dazu.

Der „Pfingst-Quack“ wird anschließend auf einem Handwagen durchs Dorf gezogen. Mit lautstarkem Gesang begleitet ihn die Kinder- und Jugendgruppe und bittet an jedem Haus um eine Spende.

Als Quacklied wird in Ruppertsweiler seit Jahren folgender Text gesungen:

Pfingtsquack-Liedtext

Mer sinn die arme Pingschde-Knecht,
  un bringe de Leid ihr Pingschde-Recht.
  Drowwe uff de Heeh, do hängt e Stong voll Broodwerscht.
  Änni, zwää, drei, vier, finf, sechs,
  mer misse noch no Metz.
  Vunn Metz bis uff Trier, dass mer net verfriern,
  Eier Steier, Budder, Eier,
  unn a Hond voll Mähl fa die Eier,
  Mer misse die Mässer schleife,
  dass mer grosse Sticker Speck eh runner reisse känne!

Original Pfingstquack Lied aus Ruppertsweiler (in pfälzischen Dialekt)

 Wir sind die armen Pfingst-Knechte
 und wir bringen den Leuten ihr Pfingst-Recht.
 Oben auf der Höhe, dort hängt eine Stange mit Bratwürsten.
 Eine, zwei, drei, vier, fünf, sechs,
 wir müssen noch nach Metz.
 Von Metz bis auf Trier, damit wir nicht erfrieren.
 Eure Steuer, Butter, Eier
 und eine Hand voll Mehr für die Eier.
 Wir müssen die Messer schleifen,
 damit wir große Stücker Speck abschneiden können.

Pfingstquack Lied aus Ruppertsweiler (in Hochdeutsch)

Wann und Wo ist er zu finden?

Der Pfingstquack ist in Ruppertsweiler in der Regel am Pfingstsonntag ab 9:00 Uhr in den Straßen unterwegs.

Was passiert mit den Spenden?

Heute wird meist Geld als Spende gegeben, welches in vollem Umfang in die Kinder- und Jugendarbeit der Feuerwehr fließt. So nutzt die Jugendfeuerwehr seit Jahren die Einnahmen um ihr Jugendzeltlager in den Sommerferien zu finanzieren.

Wer den Pfingstquack verpasst, muss auf sein Pfingstrecht im Übrigen nicht verzichten und kann gerne seine Spende auch jeden Mittwoch bei der Jugendfeuerwehr noch abgeben. Bei Fragen kann man sich auch direkt an die Ansprechpartner der Jugendfeuerwehr oder Bambinifeuerwehr wenden.

1. siehe auch: Gottfried Kellers „Grüner Heinrich“ als Pfingstquack ↩︎
2. Ein Brauch bei dem es um das Erbitten von Gaben geht. ↩︎